28. Frauengottesdienst

Rückblick: 28. Frauengottesdienst


Unser diesjähriger Frauengottesdienst fand am 8. Oktober, dem 18. Sonntag
nach Trinitatis, in der St. Andreaskirche in Gadenstedt statt. Er wurde, wie gewohnt, von Frauen aus dem Beirat der St. Andreas-Kirchengemeinde gestaltet, diesmal unter der Regie von Kirsten
Möllring. Sieglinde Steckel, die viele Jahre für den Gottesdienst verantwortlich war, begrüßte die Anwesenden und stellte ihnen die Protagonistin des Bibeltextes vor: Maria von Magdala, eine der hervorragenden Frauengestalten der christlichen Überlieferung.

Sie stammte aus Magdala am See Genezareth und war eine wohlhabende, für die damalige frauenfeindliche Zeit äußerst emanzipierte Frau. Jesus hatte sie von einer schweren Krankheit geheilt, und von dem Zeitpunkt an folgte sie ihm. Sie begleitete ihn auch auf seinem Weg nach Jerusalem, erlebte dort die Kreuzigung und war die erste Zeugin, der sich der Auferstandene zeigte. Maria ist eine mutige Frau. Im Gegensatz zu den Jüngern, die sich aus Angst verstecken, geht sie am ersten Tag der Woche sehr früh zum Grabe Jesu. Dies ist strengstens verboten und kann ebenso wie die Bestattung eines Hingerichteten oder nur Anzeichen von Trauer mit dem
Tode bestraft werden. Maria setzt sich darüber hinweg, wie bei Johannes im 20. Kapitel, Vers 1-18 zu lesen ist. Diese Episode schildert Marias Suche nach dem Leichnam Jesu, ihre Trauer und Verzweiflung und ihre Begegnung mit dem Auferstandenen, die zu ihrer Wandlung führt und sie mit neuem Mut verkündigen lässt: Ich habe den Herrn gesehen! Diese Bibelstelle ist Gegenstand der Auslegung: die Vorleserin, die Sprecherin und die übrigen Mitwirkenden setzen dabei Marias Erfahrungen in Beziehung zu unserem eigenen menschlichen Leben.

Ihre Ausführungen werden eindrucksvoll durch Hilfsmittel verdeutlicht:
so ist ein weißes Tuch Symbol für das Glück in Jesu Nähe zu sein; Perlen symbolisieren Marias Tränen; ein grüner Zweig steht für Hoffnung. Aus der Dunkelheit des Grabes entsteht neuer Lebensmut. Die Begegnung mit dem Auferstandenen verwandelt Maria und kann auch unserem Leben immer wieder eine neue Wendung geben und es mit Licht erfüllen, denn „Kinder des
Lichts sind wir, durch die Taufe mit Christus verbunden und wir tragen in uns das Licht, das Zeichen der Auferstehung“.

(Eine brennende Kerze wird von den Anwesenden weitergegeben mit den Worten: „Gott liebt dich“.)

Dieses Lichtritual ist in meinen Augen der Höhepunkt der eindrucksvollen Präsentation der mitwirkenden Frauen. Ich denke, sie hat uns alle zutiefst berührt. Nicht nur die Kerze leuchtete uns, sondern auch die „güldene Sonne“, die das Kircheninnere mit Licht „flutete“ und uns mit Hoffnung und Freude erfüllte. Dazu trug auch das einfühlsame, vollendete Orgelspiel unserer Organistin Ingrid Rüscher bei, die unsere Orgel zum Schluss „jubilieren“ ließ.

Im Anschluss an den Gottesdienst waren alle Anwesenden zu einem Imbiss ins Gemeindehaus geladen. Unser Männerkochteam hatte eine leckere Kürbis/ Gulaschsuppe „gezaubert“ und mit angeregter Unterhaltung klang unser 28. Frauensonntag aus.



Ein Artikel von:

Helgard Berndt

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