Vorwort | Pastorin Braunsteiner

Liebe Leser*innen,


„Alle Jahre wieder kommt das Christus Kind auf die Erde nieder, wo wir Menschen sind.“

Na, schon einen Ohrwurm beim Lesen bekommen? So geht es wohl vielen von uns. Dieser Ohrwurm ist für manche verbunden mit einem vertrauten Gefühl, Erinnerungen an vergangene Feste und anderen hängt er schon zu den Ohren raus.

Da wiederholt sich etwas wie in jedem Jahr, auch wenn es jedes Jahr immer wieder anders wird.
Das, was sich wiederholt und was mit diesem und anderen bekannten Liedern angekündigt
wird, ist die Erinnerung an die Geburt Jesu, der wir zu Beginn des Kirchenjahres in der
Adventszeit schon sehnsüchtig gedenken.

Das Kirchenjahr ist wie eine Art Dauerschleife: Die Feste, die Lesungen und Themen wiederholen sich immer wieder. Grob gesagt: Zwischen Weihnachten und Himmelfahrt geht es um Jesu Leben und Wirken hier auf Erden. Den Rest des Jahres werden dann Erzählungen und Themen aufgegriffen, die uns wie eine Art Ratgeber zum Leben werden können. Am Ende des Kir-
chenjahres tritt dann das Erinnern an die Vergänglichkeit und das Geborgensein bei Gott
in den Vordergrund.

In diesem wie in jedem Jahr ist das Weihnachtsfest mit seinen Geschichten und seiner
hoffnungsvollen Botschaft gleich. Und doch erleben wir es immer wieder neu in den
Lebenssituationen, in denen wir stecken. Die Geburt von Gottes Sohn in diese Welt hinein,
die Geschichten um sein Wirken und Leben, begleiten uns jedes Jahr aufs Neue durch das
Kirchenjahr hindurch und können uns dabei trotz aller Redundanz auch immer wieder neu
erreichen und berühren. Gottes Sohn kann uns immer wieder neu ins Herz geboren
werden und Teil unseres Weges sein. Auch dann, wenn wir mit Gott gehadert haben,
sind wir immer wieder dazu eingeladen mit Gott neu anzufangen.


Das man nicht nur zu Beginn des Kirchenjahres neu anfangen kann, wissen wir alle und so kommt es alle Jahre wieder auch mal im September vor, dass eine neue Pastorinn ihren Dienst antritt. Ich bin Teil des verbundenen Pfarramts an der Fuhse und kümmere mich besonders um Groß Lafferde. Ich freue mich auch darüber hinaus viele neue Gesichter kennenzulernen und über Gott und die Welt ins Gespräch zu kommen. Und wer weiß, vielleicht gelingt es mir die eine oder andere vertraute Geschichte nochmal anders zu erzählen…

Ich wünsch uns allen, dass „Alle Jahre wieder“ nicht aus den Ohren quillt, sondern dass
die Vertrautheit, die darin liegt, zum Tragen kommt, und dass die jährliche Erinnerung
von Gottes Kommen in diese Welt immer wieder Einzug in unser Leben halten kann.


So grüße ich als
Pastorin Julia J. Braunsteiner
Pfarrerin im verbundenen Pfarramt an der Fuhse 


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Ein Artikel von:

Pastorin Julia J. Braunsteiner

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