Auf ein Wort

Die Jahreslosung für das kommende Kalenderjahr klingt wie ein Neujahrsvorsatz: Was will man im neuen Jahr beibehalten, was intensivieren oder anders machen? Oft werden Listen geschrieben mit Zielen und Gedanken.
Das neue Jahr fühlt sich oft wie ein weißes Blatt an und doch sind die Spuren der vorangegangenen Jahre ja schon in uns drin. Solche Spuren erzählen, wer man
ist und woher man kommt. Sie werden auch Teil der neuen Schritte sein, doch eben nicht nur. Etwas Neues soll entstehen.

„Prüfet alles und behaltet das Gute!“ (1.Thessalonicher 5,21)

Irgendwie wirkt dieser Vers wie die Marie Kondo der Jahreslosungen: Alles aus den Schränken räumen und betrachten. Löst es Erinnerungen aus oder Sehnsucht nach mehr? Ist es ein Teil, das gehen darf, weil seine Zeit gewesen ist? Vielleicht sind es auch zu viele Teile und man braucht nur den berühmten Kern. Teile, die man immer wieder neu arrangieren kann, wie bei einem Kaleidoskop: Die Bestandteile sind immer gleich, doch das Bild, das bei jeder Drehung entsteht, ist ein vollkommen anderes.
Die Jahreslosung klingt wie ein Aufruf, sich nicht auf alten Lorbeeren und Erinnerungen auszuruhen, sondern nach dem zu suchen, was wirklich wichtig ist und was wichtig werden soll. Nicht nur für wenige, sondern für die Gemeinschaft insgesamt. Wir als verbundenes Pfarramt an der Fuhse fangen damit nun an. In unserem gemeinsamen Gottesdienstplan kann man die bunte Vielfalt unserer Gemeindeteile sehen und schauen, wo man hingehen mag. Nicht an jedem Ort kann alles sein, doch vieles kann an ganz unterschiedlichen Orten sein. Wir laden ein diese Vielfalt zu nutzen und zu schauen, wo sich jede* eingeladen fühlt dabei zu sein.

„Gemeinsam im Pfarramt auf dem Weg“ scheint mir ein stimmiger Neujahrsvorsatz der Gemeinschaft im Sinne der Jahreslosung zu sein, denn auch wir werden langfristig schauen, wo in dem vielen Guten die Kernschätze sind und wie wir zukünftig Gemeinschaft leben wollen.
Wie und wo wollen wir das Evangelium hören und nach ihm leben? Was braucht unsere Gemeinschaft, damit sie statt wenige viele in der Gemeinde tragen kann? Wo können wir Liebgewonnenes gehen lassen oder so verändern, dass auch andere sich eingeladen fühlen?
Viele Fragen die zum „Zusammenwachsen“ gehören und dazu beitragen sollen, dass die Geistkraft Gottes es immer wieder neu in unsere Herzen schafft.
Also lasst uns den guten Kern bewahren und daneben neue Ideen, Farben und Formen stellen, damit aus alten und neuen Teilen ein neues Bild von Gemeinschaft entsteht.

Quelle: Kirchenkreis Peine

Pastorin Julia Josephine Braunsteiner
Pastorin im verbundenen Pfarramt an
der Fuhse

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